Stray

Wir haben Jianni im April letzten Jahres "adoptiert". Er war damals ein halbes Jahr alt, als wir ihn in Augsburg bei Frau Fischer abholten. Anfangs war er sehr scheu und zurückhaltend. Das hat sich aber schnell geändert. Schließlich mußte er sich ja auch gegen unsere zweijährige Tochter Emilia, (...) und gegen mittlerweile drei Katzen durchsetzen.

Er läuft für sein Leben gern, vor allem im Wald, wenn er ohne Leine los darf. Alle Versuche, ihn von der Couch zu vertreiben, haben wir zwischenzeitlich aufgegeben. Sobald wir das Wohnzimmer verlassen, liegt er drauf. Auch das Katzenfutter ist vor ihm nicht sicher. Für Katzenfutter läßt er alles stehen und liegen.
Mit Jianni haben wir wirklich einen guten Griff getan.

Wir wünschen Ihnen und Ihrem Verein frohe Feiertage und einen gesunden und erfolgreichen Rutsch ins Neue Jahr!

Ihre Familie W. aus Neuhäusel 

 

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07.04.2010: Ein neuer Bericht  von Jianis Leben in Deutschland (Jianis ist bei einer Pflegefamilie untergebracht):

Hallo,

 

ich bin’s Jiani – ich muss euch schnell das neueste erzählen.

 

Vor ein paar Tagen waren wir wieder Gassi mein Pflegefraule hat mir eine Schleppleine gekauft und so konnte ich ein wenig mehr rumsausen. Da war ein Bach und auf der anderen Seite waren Enten, die wollte ich mir unbedingt näher ansehen, also hab ich Anlauf genommen und – PLATSCH. Erst bin ich erschrocken, aber dann merkte ich, dass ich schwimmen kann!!!! Das war ja voll cool – zwar kalt aber cool. Zuhause wurde ich dann erstmal abgetrocknet – war auch ganz nett die Massage. Ein Tag später hab ich´s leider sehr übertrieben – ich hab mich so über das schöne Wetter gefreut, dass ich so schnell wie ich konnte vom Garten ins Haus rannte und zurück, nur konnte ich nicht mehr bremsen und bin mit vollem Schub in die halb offene Haustür geknallt. Ich hab ganz laut vor Schmerzen geschrien Weil meine Pfote so schrecklich weh tat. Alle sind zu mir gelaufen und haben mich getröstet. 2Tage hab ich ein wenig gehumpelt aber buddeln konnte ich schon nach 2 Stunden wieder (ein pfotig).

 

Ansonsten kann ich sagen, dass ich immer besser an der Leine laufe und das Kommando „Aus“ schon gut beherrsche.

 

Mein Pflegefraule hab ich heute sehr zum lachen gebracht – gut das sie viel Humor hat – ich hab nämlich den Wäschekorb umgeschmissen und die gaaaaanze Schmutzwäsche im Garten verteilt….. Dann habe ich mich auf die Lehne vom Sofa gesetzt und hab ihr mein aufsammeln zugeschaut!

Heute Mittag als ich neben ihr draußen auf der Bank saß hat sie mir erklärt, dass es wichtig ist das ich bald eine eigene Familie finde, weil ich schon nach kurzer Zeit so anhänglich bin. Ich bin so froh, dass ich nach Deutschland kommen durfte und wenn ich jetzt noch meine eigene Familie finde bzw., meine Familie mich - für den Rest meines Lebens …. Das wäre so was von fantastisch. Man wäre meine Mama stolz auf mich – hoffentlich kann sie auch bald nach Deutschland kommen.

 

29.03.2010, Jianis Pflegefrauchen und Jiani berichten:

Jiani ist erst wenige Tage hier, aber er lernt sehr schnell.
Er ist wirklich seeehr lieb. Aber lassen wir Ihn selber erzählen;-)

 

Am Anfang habe ich mein Pflegefraule immer mit einem kleinen Sicherheitsabstand verfolgt. Doch wenn sie ins Bad geht macht sie die Tür zu.
Ich habe mich dann zu meinem Hundekumpel Louis gesetzt und ganz brav gewartet bis ich die Verfolgung wieder aufnehmen konnte.

 

Aber ich bin jetzt schon so relaxt, dass ich nicht immer nachlaufe. Ich darf wann immer ich will in den Garten – den mag ich am liebsten.
Auch wenn ich erst wenige Tage hier bin sause ich schon mit Spielzeug bewaffnet durch den Garten. Ich mag Spielsachen mit Seil dran. Die mit Watte drin sind auch nicht schlecht, vor allem wenn die Watte rausgezupft ist.

 

Aber am aller besten finde ich Socken!!!!! Ich hab hier einen eigenen Korb bekommen und da sammele ich alle die finden kann. Meine Pflegemama sagt immer Konfettimaschine zu mir, weil ich Taschentücher und Papperrollen klitzeklein machen kann.

Aber ich bin auch clever!!!! Ich weiß wenn ich die Kühlschranktüre höre muss ich ganz schnell sein. Leider hab ich noch nicht aus diesem wunderbaren duftenden Schrank bekommen, aber dass ist nicht so schlimm, hier bekomme ich immer morgens und abends meinen EIGENEN Napf gefüllt.

Auf meinen Namen höre ich auch schon a biserl, bloß die Verbindung mit Pfui und Nein finde ich doof. Aber mir wurde erklärt, dass ich die Pfoten nicht auf den Tisch tun darf.

Das mit an der Leine laufen übe ich gerade fleißig, aber manchmal ist einfach zu viel Ablenkung – ich meine, wenn da ne Ente mich einfach anquackt erschrickt doch jeder oder ein Kind auf so einem komischen zweirädrigen Ding vorbei fährt.

 

 

Hier in meinem Pflegeplatz habe ich nicht nur einen tollen großen Hundekumpel (ich kann unter ihm durchlaufen) der mich an die Pfote nimmt (er hat mir schon gezeigt wann ich bellen muss, wie man auf das Sofa kommt und das man beim Wort Leckerli sich sofort in Bewegung setzt)

sondern auch zwei Katzen – die schon ganz lustig die schmusen mich immer an und wenn ich hinterherlaufe werden sie manchmal schneller und springen sie über den Zaun, dann wuisl ich immer weil ich nicht mit kann, aber wenn sie zurück kommen darf ich sie ganz ausführlich beschnuffeln.

Dann gibt es noch ein kleines Kind – das ist auch ganz lieb. Manchmal hat er einen Keks und wenn ich Glück habe lässt er Krümel fallen – lecker.

Am Abend ist es besonderst toll, da ist es zwar recht ruhig aber dafür wird ganz viel gekuschelt, ich hab gemerkt wie gern ich das habe, streicheln, kraulen man Menschen sind doch ganz klasse.

 

Mir wurde gesagt, dass ich ein toller und lieber Kerl bin und bestimmt bald ein eigenes Zuhause finden werde. Ich bin nämlich ein ganz normaler Hundebub neugierig, verschmust, lustig, verspielt und offen.

 

Ach übrigens, ich bin auch schon stubenrein und zwar von Anfang an!!!!
Geräusche (Waschmaschine, Fernseher, Kindergeheule etc.) machen mir auch keine Angst – auch der Staubsauger nicht – Louis lässt sich sogar absaugen – das gefällt ihm….

Also, wenn ich bei dir einziehen darf, bekommst du einen anhänglichen, verschmusten, liebevollen Kumpel!!!
 

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Jianis VErgangenheit in Griechenland:

Huhu, ich bin Jiani!

 

Ein seltsamer Name in deutschen Ohren und ein wenig schwierig auszusprechen, ich weiß. Ich wurde nach meinem Retter genannt. Er heißt John und die Griechen sprechen diesen Namen Jiani aus.
John fand meine Mutter, meinen Bruder Jino und mich vor der Tür seiner Hundepension. Es ist hier in Thessaloniki bekannt, dass John ein gutes Herz hat und in seinen Zwingern mehr Notfallstraßenhunde als zahlende Pensionsgäste sitzen... Das war unser Glück, denn die Familie meiner Mutter hätte uns auch irgendwo aussetzen können, wo wir alle Drei dem Tod ausgeliefert gewesen wären.

 

 

Für uns ist es noch mal gut gegangen! Zu Beginn war ich ziemlich schüchtern und ängstlich. Aber ich weiß inzwischen, dass ich mich sicher fühlen kann. Ich freue mich, wenn Menschen zu Besuch kommen und ich liebe es zu spielen. Meine Mutter, mein Bruder und ich sollen aber ganz schnell eigene Familien finden. Denn hier sitzen schon die nächsten Notnasen auf der Straße! Und wir haben hier nur ein Notfallplätzchen.

Ich  glaube an das Gute im Menschen und deshalb glaube ich daran, dass ich ein schönes Zuhause bekommen werde. Bitte meldet euch ganz schnell. Euer Jiani.

 

Ich werde natürlich gechipt sowie geimpft mit einem Schutzvertrag und gegen eine Schutzgebühr vermittelt. *St*