Sie braucht diese „besonderen Hundemenschen“: geduldig, sensibel, Halt gebend – und sie hat IHRE Menschen gefunden.
STECKBRIEF
Geboren: ca. Oktober 2014
Größe:
Gewicht: ca. 23 kg
Kastriert: ja
Ort: ehemals Athen/Furever Land
Ansprechpartner: Gesina Schwalbe
30.08.2024: Am 22.02.2022 mussten die Verantwortlichen die Tore ihres Tierheims der Schande in Sparta für Polizei, Staatsanwaltschaft und Tierschützer öffnen – die Bilder, die sich boten, werden sich für immer in die Netzhaut derer gebrannt haben, die dabei waren. Über 400 (noch) lebende Hunde, knöcheltief in Fäkalien, krank, halb verhungert, dazu unzählige tote Tiere …. Den Bericht darüber können Sie im unten stehenden PDF-Dokument lesen. Und bitte tun Sie es, denn diese Hunde haben ein Recht darauf, gesehen und beweint zu werden!
Da wir damals in einer sehr schwierigen finanziellen Lage waren, konnten wir nur drei Hunde im Furever-Land-Shelter aufnehmen: Chloe, Ruby Lee und Froso. Chloe und Ruby ließen ihre schlimme Vergangenheit schnell hinter sich, sie wurden fröhliche verspielte Hunde-Mädchen und fanden ihre Familien. Froso konnte nicht vergessen – vielleicht hatte sie noch Schlimmeres erlebt als Chloe und Ruby? Froso blieb ängstlich, scheu und in sich gekehrt.
Beim Erstellen von Frosos Beitrag für unsere Website (den Beitrag können Sie ebenfalls unten als PDF-Dokument lesen) verliebte sich unser Teammitglied Birgit in Froso, aber mit drei Fellmädels, eines davon dement, war die Familie voll ausgelastet. Im Januar 2024 musste das demente Fellmädel über die Regenbogenbrücke gehen – und machte damit den Platz frei für Froso. Auf den Tag genau zwei Jahre, nachdem sich für Froso und die anderen Hunde die Tore des „Tierheims“ in Sparta geöffnet hatten, trat Froso ihre Reise in ein bis dahin unbekanntes Leben als geliebtes, sehnsüchtig erwartetes Familienmitglied an.
Jetzt bekamen wir von Frosos Familie folgenden Bericht und wunderschöne Fotos:
„Am 24.08.2024 war es sechs Monate her, dass ich Froso in der Nähe von München in Empfang nehmen durfte. In diesen sechs Monaten hat sie eine enorme Entwicklung vollzogen, in einer Geschwindigkeit und einem Ausmaß, wie ich es nicht zu träumen gewagt hatte.
Anfangs hat Froso bei allem geschlottert vor Angst, das ganze Körperchen bebte beim An- und Ausziehen des Geschirrs, im Hundeauslauf, beim Streicheln, beim Bürsten, wenn es regnete, windete, eine Tür klappte, im Auto … Das Gute für mich: Froso entzog sich nicht und wehrte sich nicht; sie ließ einfach alles über sich ergehen – schlotternd halt. Aber so konnte ich ihr von Mal zu Mal zeigen, dass nichts Schlimmes passiert. Und sie hat schnell verstanden: Sie beruhigte sich zusehends, wenn ich sie in den Arm nahm, Streicheln ging nach ein paar Tagen ohne Schlottern, Geschirr An- und Ausziehen nach zwei Wochen, und nach fünf Wochen ging sie zum ersten Mal freiwillig in den Hundeauslauf. Einen Grund zum Schlottern findet Froso schon lange nicht mehr, lediglich ein paar Sorgenfalten erinnern manchmal noch entfernt an die Froso von den Vermittlungsfotos.
Mit ihren beiden ‚Schwestern‘ Luna (15 Jahre) und Maria (8 Jahre, auch eine Straylerin) kommt sie gut zurecht, ohne sich allerdings an ihnen zu orientieren (zumindest nicht für mich sichtbar). Mit Maria gab es anfangs ein paar Spielversuche, die dann wieder eingestellt wurden. Erst seit ein paar Tagen sucht Froso immer wieder den Kontakt, zu beiden. Und sie rennt mit ihnen zur Tür, wenn Post oder Besucher kommen, hat sogar schon Leckerchen von diesen fremden Menschen genommen.
Ebenfalls seit ein paar Tagen bewegt sich Froso frei in der Wohnung. Dennoch liebt Froso nach wie vor ‚Höhlen‘.
Deshalb steht jetzt ein Kinderzelt in unserem Schlafzimmer. 😊
Deshalb liebt Froso inzwischen Autofahren. Im Auto hat sie ‚Rundum-Schutz‘, und es werden ihr immer wechselnde Aussichten serviert. Das ist ganz nach Frosos Geschmack. 😊
Deshalb ist ihr Lieblingsplatz immer noch das Hundebett unter dem Treppenaufgang. Inzwischen hat sie allerdings auch die Hundecouch für sich entdeckt und schläft darauf ganz entspannt auf der Seite. Oder sie beschließt, dass sie genug vom Familienleben hat, und verzieht sich in eines der Hundebetten im Wintergarten 😊.
Bei Spaziergängen war Froso von Anfang an entspannter als zuhause. So konnten wir recht bald die kurze Leine gegen eine 8-m-Flexi eintauschen; entgegenkommende Spaziergänger, Fahrräder oder auch große landwirtschaftliche Maschinen brachten Froso schon nach den ersten paar Spaziergängen nicht mehr aus der Ruhe. Inzwischen findet sie auch ‚Zeitunglesen‘ interessant, aber am liebsten ist sie flott unterwegs, für eine (geschätzt) Zehnjährige sogar sehr flott. Spaziergänge mit ihr machen so richtig Spaß.
Über jeden unserer Hunde haben wir gesagt: ‚Uns hätte nichts Besseres passieren können.‘ Und das sagen wir auch von Froso. Danke, Gary und Gesina, dass Ihr uns dieses liebe Mädel anvertraut habt!“