Die “Geisterhunde” von Furever Land

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10.04.2021: "Geisterhunde” nennen die Tierschützer vom Furever Land die Hunde, die um das Shelter streichen – meist unsichtbar, manchmal tauchen sie in der Ferne auf, werden kurz gesehen, und schon sind sie wieder im Nichts verschwunden. 

30.04.2021: Die Geisterhunde kommen jetzt regelmäßig zu dem Futter, das die Tierschützer vom Furever Land ihnen hinstellen; sie sind nicht mehr ganz so scheu. Und: der neunte Welpe des Rudels ist im Shelter in Sicherheit. 

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10.04.2021:

"Geisterhunde” nennen die Tierschützer vom Furever Land die Hunde, die um das Shelter streichen – meist unsichtbar, manchmal tauchen sie in der Ferne auf, werden kurz gesehen, und schon sind sie wieder im Nichts verschwunden. Die Tierschützer wissen aber, dass diese Hunde da sind – hungrig, auf der Suche nach Futter. Die Tierschützer stellen deshalb immer wieder, wenn es ihnen möglich ist, Futter und Wasser vor das Shelter, damit diese Hunde wenigstens ab und zu eine Mahlzeit haben.

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Manchmal kommen die “Geisterhunde” und bedienen sich, manchmal auch nicht, je nachdem, wo sie sich gerade aufhalten.

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Die “Geisterhunde” sind extrem scheu oder zumindest misstrauisch Menschen gegenüber. Das hat das Leben als “Streuner” sie gelehrt. Und es ist meist eine gute Überlebensstrategie .…

Seit Dezember 2020 gibt es ein neues Rudel “Geisterhunde” beim Furever Land, das anders ist: Zunächst kamen drei Hunde dieses Rudels regelmäßig täglich zum Furever Land, um sich an dem bereit gestellten Futter zu bedienen. Dann waren es sechs. Drei dieser sechs Hunde waren Hündinnen, eine davon in sehr schlechter Verfassung und äußerst scheu.

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Gary vom Furever Land schreibt (übersetzt): “Sie hielten sich im Gelände weit außerhalb des Furever Land auf und warteten, bis wir Futter und Wasser rausstellten. Sobald wir wieder reingegangen waren, aber nur dann, kamen sie und aßen und tranken. Da es in diesem Rudel mindestens drei Hündinnen gab, wussten wir, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis diese Welpen haben würden. Wir wollten deshalb gerne wenigstens die Hündinnen einfangen, um sie kastrieren zu lassen, aber wir wussten auch, dass das fast unmöglich war, scheu, wie sie waren – sie kamen ja, wie gesagt, nur, wenn wir innerhalb des Shelters waren.

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Im Januar bemerkten wir, dass eine der Hündinnen läufig wurde. Zum Glück die Hündin, die am wenigsten scheu war (wir tauften sie Chionula, was auf griechisch “schneeweiß” bedeutet). Und tatsächlich!!! Nach ein paar Versuchen begann sie, uns zu vertrauen, und wir konnten sie ins Shelter locken. Bei Chionula gehen wir davon aus, dass sie einmal Besitzer hatte und deshalb weniger scheu war als der Rest des Rudels. (Anm.: Inzwischen entpuppte sich Chionula sogar als äußerst menschenbezogen und verschmust.)

Die beiden anderen Hündinnen verschwanden zur gleichen Zeit, als wir Chionula ins Shelter nehmen konnten. Wir befürchteten das Schlimmste – getötet, verhungert, an einer Krankheit gestorben – oder eben schwanger, und sie hatten sich zurückgezogen, um ihre Welpen zu gebären.

Letzteres war wohl der Fall!

Gary berichtet weiter: “Im Februar, nach dem schlimmsten Schnee, den wir hier in Griechenland seit Jahrzehnten hatten, kamen die beiden Hündinnen zurück – ihre Zitzen prall voll, der Rest der Körper ausgezehrt, und sie waren völlig ausgehungert. 

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Am schlimmsten dran war die Hündin, die wir Nadja getauft hatten. Total abgemagert, fast nackt. Drei Wochen lang versuchten wir, herauszufinden, wo sie ihre Welpen versteckt hatte. Wir wollten Nadja nicht einfangen, ohne ihre Welpen zu haben, denn das hätte natürlich deren sicheren Tod bedeutet.”

Dann endlich, am 1. April, kam Garys erlösende Nachricht: “Heute ist ein guter Tag – Nadja und ihre acht Babys sind im Furever Land in Sicherheit.” Aber das hieß auch: Neun “Seelchen” mehr im Furever Land. Und neun Mal die Hoffnung der Tierschützer im Furever Land und von uns, dass diese Hunde IHRE Familie finden, Menschen, die sie lieben, ihnen zeigen, dass sie zur Familie gehören und sie ihr ganzes Leben lang begleiten.

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Die andere Hündin ist wieder verschwunden – ein “Geisterhund” eben. Ob sie es schafft? Ob es ihre Babys schaffen? Wie viele sie wohl hat(te)? Vielleicht erfahren es die Tierschützer vom Furever Land; dann werden wir berichten.

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30.04.2021:

Gary schreibt: „Unsere wunderbaren ‚Geisterhunde‘ kommen jetzt jeden Tag zum Fressen und bleiben die meiste Zeit in der Nähe des Furever Lands, auf der anderen Seite der Straße.

Die beiden Rüden (schwarz mit braunen Masken) scheinen Brüder zu sein. Leider haben sie angefangen, Autos, die am Furever Land vorbeifahren, zu verfolgen (außer unseren Autos). Wir machen uns ein bisschen Sorgen, dass es einen Unfall geben könnte. Hoffentlich nicht, denn die Straße ist nicht sehr befahren.

Den beiden Rüden und der grauen Hündin können wir uns inzwischen nähern. Vielleicht können wir ihnen Entwurmungstabletten geben, Parasitenhalsbänder anlegen und sie vielleicht sogar kastrieren lassen.

Die graue Hündin ist sehr freundlich, sie ist die Mutter von Welpe Nr. 9 bei uns, Little Bruno. Seit wir ihn ins Shelter geholt haben, bleibt sie öfter in der Nähe. Vermutlich merkt sie, dass er hier ist.“

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