Adventskalender - unser "Zweittörchen"

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Der alte, freundliche Nestor lebte friedlich und zufrieden in einer einsamen Gegend – bis Menschen kamen und ihn quälten. Ob Nestor noch einmal ein Weihnachten in Geborgenheit und mit Menschen, die ihn lieb haben, erleben darf?

Wir wissen nicht, wie Nestor in seinem Leben bislang Weihnachten verbracht hat. Sehr wahrscheinlich war es unter freiem Himmel – und, obwohl er nicht gewusst hat, dass Weihnachten ist, vielleicht hat er sich gefreut, dass es rund um ihn einfach etwas stiller war als sonst, dass die Menschen mit sich selbst beschäftigt waren und er in seiner kleinen Hütte in den Bergen seinen Frieden hatte.

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Vielleicht war er aber Weihnachten auch damit beschäftigt, sich vor der Kälte zu schützen und etwas für seinen leeren Magen zu finden …

Was wir aber wissen, ist, dass Nestor Senior nicht mehr viele Weihnachten auf der Erde erleben wird. Und wir wissen, dass Nestor sehr wahrscheinlich auch Weihnachten 2015 kein friedliches und glückliches Weihnachten in einem eigenen Zuhause, in Ruhe und Geborgenheit erleben wird.

Nestor hat immer die Ruhe und den Frieden gesucht. Er war ein Einzelgänger, der mit wenig zufrieden war. Er hat nie versucht, sich anderen aufzudrängen, weder anderen Hundegruppen, noch den Menschen. Die haben sich nie um ihn gekümmert und ihn nicht bei sich gewollt – und er hat es akzeptiert. Die Tierschützer, die ihm sein kleines Häuschen in die Berge stellten und die ihn fütterten, waren seine Freunde, er hat sich über ihren Besuch und ihre Zuwendung gefreut – aber vermutlich war ihm immer klar (und er hat es akzeptiert), dass es für mehr nicht reichte.

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Aber dann hat sich alles geändert – weil es den Menschen eingepflanzt zu sein scheint, „anderes“, zu dem sie nie gelernt haben, einen Zugang zu finden (wie zum Beispiel Tiere), nicht einfach neben sich ertragen zu können. Sie müssen es zerstören. Und so haben sie auch Nestors Leben zerstört und so dafür gesorgt, dass Nestor auch noch das Wenige, das er hatte, verliert: seine Ruhe und seinen Frieden.

Seither sucht Nestor seinen Platz, seinen Rückzugsort. In dem Shelter, in dem Nestor nun einige Wochen provisorisch untergebracht war, zog er sich auf eine Getränkekiste zurück. Aber seiner trostlosen, unruhigen Umgebung konnte er so dennoch nicht entkommen …

NESTORS HIDING PLACE

Für Nestor wünschen wir uns so sehr, dass sich sein Schicksal noch einmal wendet, bevor es zu spät ist. Was ihm durch uns Menschen angetan wurde, kann wohl nichts und niemand je wieder gut machen, denn dazu reicht schlicht seine Lebenszeit nicht mehr.

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Aber an seinem Lebensabend soll er wenigstens noch einmal erleben dürfen, wonach er sich sehnt: Ruhe und Frieden. Alles andere wären Dreingaben, von denen wir uns zu gerne vorstellen, was Nestor wohl dabei fühlen würde ... wenn er das erste Mal in seinem Leben Zuneigung, Liebe und Zärtlichkeit verspüren würde, wenn ihm klar würde, dass er das erste Mal in seinem Leben einen eigenen, weichen Schlafplatz hat, dass es nun Menschen gibt, die ihn wirklich bei sich haben wollen und ihn dennoch so lassen, wie er sein Leben lang war, dass es genug zu Essen gibt, dass er nie wieder frieren muss oder sein Fell feucht und kalt bleibt und vor allem: dass er bis an sein Lebensende in Sicherheit ist!

Aber wir fragen uns inzwischen auch: Ist das einfach nur ein (zu schöner) Weihnachtswunsch …?