Wie Hund und Katze ...

Sisly 17.01.162

Hunde und Katzen haben eine unterschiedliche Körpersprache und verstehen daher nicht immer, was der andere mitteilen möchte. Besonders wenn die Vierbeiner erst als ausgewachsene Tiere aufeinander treffen, kann es anfangs zu Missverständnissen kommen. Ein Hund der mit dem Schwanz wedelt, kann damit beispielsweise freudige Erregung ausdrücken; wedelt eine Katze stark mit dem Schwanz ist das ein Zeichen, dass Sie kurz vor einem Angriff steht.

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Möchten Sie Hund und Katze vergesellschaften, brauchen Sie auf jeden Fall Geduld und ein gewisses Einfühlungsvermögen. Im Normalfall ist es möglich die beiden Tiere aneinander zu gewöhnen, wenn man sich hierfür genügend Zeit lässt und nichts überstürzt. Natürlich wird es immer auch Hunde oder Katzen geben, die nichts von der Gesellschaft des anderen halten. Dies ist immer von den jeweiligen Tieren abhängig und man kann keine Garantie geben, dass aus Hund und Katze am Ende dicke Freunde werden. Um die Tiere aneinander zu gewöhnen empfiehlt es sich ein paar Tipps zu berherzigen; hierbei ist es egal, ob der Hund zuerst da war oder die Katze. Die Vorgehensweise bleibt die gleiche.

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Gewöhnen Sie beide bereits vor dem ersten Aufeinandertreffen an den Geruch des anderen, indem Sie zum Beispiel die Decke des Hundes ins Bett der Katze legen und umgekehrt. Es kann auch sinnvoll sein, die Geräusche der Tiere (z.B. Bellen des Hundes) aufzunehmen und dem jeweils anderen vorzuspielen. So kann sich die Katze beispielsweise an das Geräusch des Gebells gewöhnen und gerät nicht in Panik, wenn der Hund bei der ersten Begegnung bellt. Dies kann vor allem bei Tieren sinnvoll sein, die bisher nie Kontakt zu der anderen Spezies hatten.

Weiterhin ist es sinnvoll, die Tiere vorerst in getrennten Räumen unterzubringen. Sie können die Katze dann in den Bereich des Hundes lassen, wenn dieser beim Gassi gehen ist. Und den Hund ins Zimmer der Katze, wenn diese nicht drin ist. So können die beiden den Geruch des anderen aufnehmen und sich schon mal an diesen gewöhnen.

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Wenn Sie dann mit der direkten Zusammenführung beginnen, sollten Sie sich genug Zeit nehmen und selbst ganz entspannt und ruhig sein. Wenn Sie selbst unsicher, gestresst oder nervös sind, wird sich das auf die Tiere übertragen.

Am besten arbeiten Sie zu zweit, so dass sich jeder auf eines der Tiere konzentrieren kann. Allein ist das Ganze etwas schwieriger.

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Nehmen Sie den Hund an die Leine und halten ihn fest oder binden ihn fest, so dass er keine Chance hat die Katze zu erreichen. Verhalten Sie sich selbst als wäre alles ganz normal. Dann lässt ihr Helfer die Katze in das Zimmer. Diese am besten nicht in einen Katzenkorb sperren und reintragen, sondern lieber auf dem Arm herein tragen oder von selbst herein kommen lassen.

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In einem Korb könnte sie sich in die Enge getrieben sehen und würde die Situation von Anfang an negativ verknüpfen. Viele Kazzen fühlen sich auf einem erhöhten Platz sicherer, z.B. Fensterbrett, ein Kästchen o.ä. Es reicht, wenn die Katze nur kurze Zeit im Zimmer ist, den Hund sieht und riecht. Wenn sich beide Tiere ruhig verhalten, belohnen und loben Sie beide. Sollte der Hund zur Katze wollen oder diese fixieren oder ähnliches, dann versuchen Sie seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Wenn er reagiert, ausgiebig loben.

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Die erste Begegnung sollte nur wenige Minuten dauern, dann lassen Sie die Katze wieder aus dem Zimmer. Sollte eines der Tiere panisch reagieren, müssen Sie die Situation auflösen und am nächsten Tag nochmals versuchen. Das ganze kann eine langwierige Angelegenheit sein und auch mit Rückschlägen müssen Sie rechnen. Es kann immer wieder Tage geben, an denen es besser klappt, und solche an denen es überhaupt nicht funktioniert. Dann müssen Sie einfach Geduld haben und dran bleiben.

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Verlängern Sie die Zeiten in denen die Tiere gemeinsam im Zimmer sind nur langsam. Beobachten Sie diese dabei genau; bei Anzeichen von Stress sollten Sie abbrechen und es später nochmals versuchen. Wichtig ist, dass Sie immer belohnen, wenn die Tiere das gewünschte Verhalten zeigen. Zeigen Hund und Katze ein entspanntes Verhalten, können Sie die Zeiten des Zusammenseins ausdehnen. Den Hund sollten Sie erst von der Leine lassen, wenn Sie sich absolut sicher sind, dass es zu keiner Verfolgungsjagd kommen wird. Jagt der Hund die Katze, dann ist Ihre bisherige Arbeit zunichte gemacht. Sie fangen dann nicht bei null an, sondern bei minus fünfzig. Daher müssen Sie auf jeden Fall verhindern, dass der Hund Erfolg hat und die Katzen jagen oder ihr nachrennen kann.

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Hören Sie hier auf Ihr Gefühl und gehen Sie lieber langsamer vor als zu schnell. Das Training kann mehrere Wochen dauern und ist immer auch abhängig von den jeweiligen Tieren. Gehen Sie auf Ihre Tiere ein und machen Sie den nächsten Schritt nur, wenn sich Hund und Katze (und Sie selbst) dabei wohlfühlen und entspannt sind. Ihre Geduld wird sich auszahlen und bald werden sich Hund und Katze verstehen; vielleicht wird sogar eine Freundschaft daraus. Bleiben Sie geduldig und geben Sie nicht auf, wenn es nicht auf Anhieb klappen sollte.

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