Bobis Glücksgeschichte... er ist kein "Strayler", aber seine Geschichte ist auch eine "Mut-mach-Geschichte"

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29.05.2014 Bobi ist  k e i n  Hund unseres Vereins, aber Knights Geschichte berührte seine Familie so sehr, dass sie uns ihre eigene erzählen wollten.

Die Geschichte von Knight hat uns so sehr berührt, da auch wir eine ähnliche Geschichte haben, was ich auch stray mitteilte. Das Angebot unsere Geschichte zu erzählen nehmen wir gerne an, denn gerade schwarze große Hunde haben es so schwer ein Zuhause zu finden, dabei sind gerade sie, was ganz besonderes.

Als wir 2007 in unser Haus gezogen sind und nach einer 2 jährigen Sanierungsphase endlich ein Wohlfühlzuhause daraus geworden ist, hat der Familienrat beschlossen, Tieren in Not zu helfen und als Pflegestelle für Hunde und Katzen da zu helfen, wo die Not am größten ist. Auf der Suche nach einem Tierschutzverein, mit Ansprechpartner in unserer Nähe, kamen wir auf die Hompage von casa-animales, die  Tierschutzarbeit in Portugal unterstützt und lebt. Unsere Ansprechpartnerin war nur 20km entfernt. Wir durchstöberten die Hompage und mein Blick viel sofort auf Bobi.

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Es war Liebe auf den ersten Blick, doch mein Mann wollte erst mal einem  kleineren Hund unsere Hilfe anbieten. Ja,  und so verliebte er sich in Snoopy. Wir nahmen Kontakt mit der Vorsitzenden des Vereins auf und erfuhren dort, dass die Organisation eigentlich keine Pflegestellen benötigt, da Vorort sehr gute Pflegestellen sind und auch private Tierheime, die sich liebevoll, um die Tiere kümmern. So entschieden wir uns Snoopy zu adoptieren, denn längst war es um uns geschehen.

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Am 20.12.09 war es dann soweit und wir fuhren nach Zürich unser neues Familienmitglied abzuholen. Snoopy kam an und eroberte uns im Sturm. Ein Herzchen von einem kleinen Terrier Mix, eine Mischung aus zarter Schüchternheit mit Lausbubenambitionen. Bereits nach einer Woche lief er ohne Leine, immer mit dem Blick auf uns. An vieles mussten wir ihn vorsichtig heranführen, aber mit viel Liebe und Geduld meisterte er bald jede Herausforderung. In der Hundeschule war er ein Musterschüler und in kürzerster Zeit verstand er das Hundeeinmaleins, und war ein Naturtalent in Fährtenarbeit und Flyball. Alle lieben Snoopy, Hunde Kinder, Katzen und auch Menschen die eigentlich nichts mit Hunden zu tun haben oder gar Angst haben. Jeden eroberte er sofort.

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Trotz des großen Glückes war mein Herz schwer, denn Bobi ging mir nicht aus dem Kopf. Es schien mir so als würde er jeden Tag rufen, bitte hol mich hier raus, ich will zu dir. Morgens und Abends war ich auf der Hompage, wünschte ihm Glück und sagte ihm gute Nacht und guten Morgen, in der Hoffnung endlich ein reserviert zu lesen. Regelmässig erkundigte ich mich über ihn, aber er hatte keine Anfragen.
Nach 2 Wochen fing ich an meinen Mann zu bearbeiten. Doch leider gab es immer ein nein.

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Nach 6 Wochen lenkte er ein, aber wenn dann wolle er eine Hündin dazu nehmen. Ich war schon fast dabei da zuzustimmen, da durch jeden vermittelte Tierschutzhund wieder ein anderer Hund eine Chance bekommt, aber ich löschte die Email wieder, wo wir uns auf eine Hündin bewerben wollten, denn ich wusste Bobi gehört zu uns. Diese tiefe innige Verbundenheit konnte nicht einfach durch einen anderen Hund ausgelöscht werden. So startete ich noch mal ein Versuch und die Antwort war wie Weihnachten und Ostern an einem Tag: Dann hol ihn halt, aber es ist dein Hund und du übernimmst alle Verbindlichkeiten.

Der Satz war noch nicht ausgesprochen und ich hing schon am Telefon. Vor lauter Aufregung sagte ich nur : Anja! ( nach den vielen Anfragen, waren wir inzwischen per du), Baghira, so wie ich Bobi nannte, darf kommen. Das, „ du weisst genau was du da machst, denn er ist kein einfacher Hund „ , nahm ich wahr, aber war mir total egal, denn Liebe meistert jede Hürde.

Doch als ich genaustens über seine Probleme informiert wurde, Bobi war ein sehr unsicherer Hund, der das mit voller Kraft voraus kompensiert, alles was 4 Beine hat bringt ihn in diese Unsicherheitssituation, machte ich mir schon so meine Gedanken, denn unser Sohn war damals erst 6 Jahre alt. Doch nach kurzem Zweifel und Überlegung wusste ich, wir schaffen das und so sagte ich fest zu. Baghira wurde also noch auf die sog. Mittelmeerkrankeheiten getestet mit niederschmettertem Ergebnis. Barbesiose und Erlichiose positiv. Also mussten wir noch auf unseren Schatz warten, denn in diesem Zustand konnte er nicht fliegen. Dann endlich war die Therapie beendet und der Flugtermin stand fest. Doch der Vulkan brach aus uns so war auch dieser Flug gestrichen. Ein paar Wochen später dann die Frage, ob wir nach München, ca. 400 km,  auch fahren würden, denn eine Flugpatin würde ihn mitnehmen. Die deutsche Tierschützerin Vorort hatte vorher das Flugunternehmen regelrecht bekniet, Baghira noch mitzunehmen und die dortige Mitarbeiterin hat nach langem hin du her dann nur gesagt: Sie wünsche dem Hund alles erdenklich Gute bei seiner Familie. So flog Baghira dann nach München, wo wir ihn sehnsüchtig erwarteten. Baghira kam aus der Box und flog mir in die Arme, als wolle er sagen: Warum hat das solange gedauert, endlich bist du da.

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Zwischen Snoopy und Baghira war es Liebe auf den ersten Blick und ich dachte mmh, waren seine Probleme nur Vorort, Tierheim Stress, Ängste….

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Aber ich wurde bald eines besseren belehrt. Beim Gassigang am nächsten Tag flippte er völlig vor einer Pferdekoppel aus. Bei anderen Hunden, die uns begegneten drehte er an der Leine durch. Und ich hatte Mühe ihn zu halten. Also zog ich den Termin in der Hundeschule vor, den ich bereits vorab gemacht hatte. Doch der Hundetrainer  war für Baghira völlig ungeeignet und seine Probleme wurden durch dessen harte Art und  dadurch verschlimmert, dass er mir riet, mit Halti zu laufen. Also beschloss ich mit Baghira selbst zu trainieren und wir haben mehrere Tage vor Pferdekoppeln gesessen, bis ich das Pferd streicheln konnte und er ganz nah ohne ausflippen daneben stand. Begegnungen mit anderen Hunden waren aber immer noch schwierig und so wurde eine neue Hundeschule gesucht und gefunden. Der Trainer arbeitet ohne Druck, geht respektvoll und liebevoll mit den Hunden um und stellt sich auf jeden Hund und dessen Bedürfnisse ein.

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Es gibt kein Schema, wie Hunde erzogen werden müssen. Er hat mir gezeigt zu erkennen, was mein Hund braucht und was er mir sagen will. 2 Jahre hatten wir eine harte Zeit mit Erfolgen und Rückschlägen, aber genau diese Zeit hat uns zu einem super Team gemacht, uns so eng aneinander geschweißt. Baghira hat mich vieles über Hunde und Hundesprache gelehrt, er hat mir gezeigt, dass im Leben nicht immer der einfachste Weg, der richtige ist. Es gab für mich nie die Frage des Aufgebens, denn jeder Misserfolg war es wert weiter zu kämpfen und hat uns noch näher zusammen geführt. Baghira geht mit uns auf Hundetreffen.

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Bis zu 60 Hunden auf dem Platz vom Yorki bis zum Kangal und er meistert das mit Pravour. Pferde mit Reiter  können ganz nah an uns vorbei reiten und er würdigt ihnen keines Blickes. Mit anderen Hunden spielt er und wir hatten inzwischen sogar 2 Pflegehunde und einen Urlaubshund bei uns. Und zu unserem Sohn. Die Bilder sprechen Bände. Baghira liebt Menschen und Kinder. Mein Sohn und er waren von Anfang an ein Herz und eine Seele.

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Meine Mutter die eigentlich panische Angst vor Hunden hat, schwärmt bei allen Bekannten und Verwandten in den höchsten Tönen von ihm und natürlich Snoopy. Mein Vater , der den größten Alarm gemacht hat, als er erfuhr, dass Baghira bei uns einzieht, sogar gedroht hat, er kommt nicht mehr vorbei, bringt jede Woche Leckerlis unseren beiden Knutschkugeln. Und mein Mann. Ja, was soll ich sagen. Seht einfach selbst.

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Wir würden für kein Geld der Welt mehr unsere Schätze hergeben und ich möchte keine Sekunde missen, die wir zusammen erleben durften, auch nicht die schwierigen.
Und dann noch zu Frage , warum ein Tier aus dem Ausland, wir haben ja genügend im Inland. Meine Rasse ist Mensch und jedes Lebewesen dieser Erde hat das Recht auf Liebe, Respekt und ein würdevolles Leben. Egal, ob im Inland oder Ausland. Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass gerade Tierschutzvereine , die ihr Engagement außerhalb unserer Grenzen gelegt haben, so bemüht sind und immer ein offenes Ohr bei Problemen haben. Da gibt’s nie ein nein und das Wohlergehen der Tiere liegt ihnen auch nach der Adoption am Herzen.

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