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einsame Vierbeiner

Rumänien – die Zerstörung einer Gesellschaft und ein Hilferuf

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13. November 2013: Wir haben lange überlegt, welchen aktuellen Bericht wir zu Rumänien veröffentlichen sollen. Die Massentötungen sind angeordnet und die Situation eskaliert immer mehr. Heute erreichte uns die Nachricht, dass nun auch in Pitesti entgegen aller Hoffnungen der Tierschützer die Einfangaktionen begonnen haben. Die von Tierschützern geführte Smeura, die bereits mehr als 300 Hunde aufgenommen hat, kämpft nun um das Leben der Hunde.

 

Die Flut der Bilder und Nachrichten aus Rumänien reißt nicht ab. Und es erscheint uns zunehmend deutlicher, dass das Schicksal der Hunde nicht nur durch das jetzt erlassene Tötungsgesetz besiegelt wurde, sondern vielmehr durch ein System aus Korruption und politischem Versagen. Der Verdacht liegt nahe, dass hinter dem Einfangen und Töten von Hunde wirtschaftliche Interessen stehen, die in Rumänien bereits seit Jahrzehnten eine ernsthafte Umsetzung von Kastrationsmaßnahmen behindert haben.

Hinter dem Einfangen und Töten von Hunde stehen wirtschaftliche Interessen, die in Rumänien bereits seit Jahrzehnten eine ernsthafte Umsetzung von Kastrationsmaßnahmen verhindert haben. Derzeit wird für die Tötung eines Straßenhundes in einigen Städten bis zu 250 Euro gezahlt. Für diese Aktionen stehen Millionenbudgets zur Verfügung. Bei einem monatlichen Durchschnittseinkommen in Rumänien von rund 350 Euro ist es unschwer vorzustellen, dass auch das Interesse an Adoptionen von Straßenhunden seitens der Tierfängermafia gering ist.

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Aus Botosani, einem der berüchtigsten Orte Rumäniens, wenn es um die massenhafte Tötung von Straßenhunde geht, wurde nun bekannt, dass man die Bedingungen für Adoptionen deutlich erschweren möchte. Das zeigt mehr als deutlich, womit Rumänien Geld verdienen will und wird: Mit dem Tod hunderttausender unschuldiger Tiere. In vielen Sheltern ist den Tierschützern der Zugang mittlerweile verwehrt. Die Hunde werden nicht mehr gefüttert, sie warten auf ihren Tod. Der tritt, wenn es nach der Nationalen Tiermedizinischen Behörde und dem Kollegium der rumänischen Tierärzte geht durch folgende Methoden ein: Die Hunde dürfen mit Kohlendioxiden, Kohlenoxiden, Kaliumchloriden, Stickstoff, Stromschlägen/ Elektroschock und Bolzenschüssen „euthanasiert“ werden.

Derweil schweigt die EU und zieht sich auf die Souveränität der Mitgliedsstaaten in Sachen Tierschutz zurück. Dass dabei Gelder in ein zutiefst tierverachtendes System von Korruption und Kriminalität fließt, scheint wenig zu interessieren. Rumänien beweist auf beispielhafte Weise, dass Tierschutz in der Europäischen Union keinen Stellenwert besitzt. Und es ist zu befürchten, dass auch weitere Länder außerhalb der EU, wie Bosnien-Herzegowina dem Beispiel folgen werden. Es ist ein Flächenbrand, der ein hoffnungsloses Bild auf unsere menschliche Gesellschaft wirft.

Hier geht es zu der Petition Rumänien und zu der Petition Bosnien-Herzegowina

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Die Smeura hat 300 Hunde vor dem sicheren Tod gerettet Für nur wenige Straßenhunde gibt es Hoffnung in Rumänien. So wie für 300 Hunde, die aus dem öffentlichen Tierheim Pitesti übernommen wurden. Die Smeura, ein Tierheim, das unter der Verantwortung der Tierhilfe Hoffnung e.V. geführt wird, hat die Hunde vor dem sicheren Tod gerettet. Dazu wurden im pausenlosen Einsatz Freiflächen eingezäunt, Hütten gebaut und sichere Auslaufgehege für weitere Hunde, die aus der Stadt nachrücken. Die finanzielle Belastung ist enorm und die Smeura ist auf Spenden angewiesen, um weitere Hunde zu retten. Die jetzt gestarteten Einfangaktionen auf den Straßen bringen die Smeura an den Rand der Belastbarkeit. Die Tierschützer wissen nicht  mehr, wie sie die Hunde retten sollen, die Opfer der Hundefänger werden. Bitte helfen SIE!

Spendenkonto Tierhilfe Hoffnung e.V. Kreissparkasse Tübingen: 64150020 Kontonummer: 2480460

Weitere Informationen unter http://www.tierhilfe-hoffnung.com/


Bittere Randbemerkung: Pitesti bewirbt sich derzeit als Green Capital 2016 und will damit eine Vorreiterrolle in Europa einnehmen.

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Wir geben Carmen Arsene das Wort, die als Vorsitzende des rumänischen Tierschutzverbandes, das Ausmaß an Brutalität am besten beschreiben kann.

Die Zerstörung einer Gesellschaft – Ein offener Brief von Carmen Arsene

Carmen Arsene, Vorsitzende des rumänischen Tierschutzverbands, kämpft seit Jahren für die Straßenhunde. Ihr offener Brief ist ein Hilferuf und zeigt, wie tief die Spaltung der rumänischen Gesellschaft ist und gibt einen Einblick in das Ausmaß der Tragödie.

"Eine zerstörte Gesellschaft (aus dem Englischen übersetzt)

In den Medien werden nur die menschlichen Opfer von Hunden diskutiert. Dabei werden viele Informationen bezüglich der Anzahl von streunenden Hunden in den Krankenhäusern als Gerüchte gestreut. Viele dieser Bericht sind unwahr! Die Mehrheit der Bisse betreffen Haushunde und ihre Besitzer und nicht streunende Hunde. Die meisten der Streuner machen nichts anderes als in der Nähe von Müllcontainern nach Essen zu suchen oder an Einkaufstüten zu schnüffeln.

Die wirklichen Greueltaten, die Menschen diesen Hunden antun, werden nicht erwähnt. Es wird auch nicht diskutiert, welche Auswirkungen diese Brutalität auf die Gesellschaft hat.Eine Studie in Bistrita unter Kindern zwischen 14 und 15 Jahren ergab, dass 86 Prozent dieser Kinder Zeuge von Misshandlungen von Hunden wurden. Diese Studie wurde unter der Leitung von Malcolm Plant, Forscher der britischen Faculty of Social Sciences and Law, zusammen mit der University of Denver, und weiteren renommierten internationalen Organisationen und Akademien in Europa und den USA durchgeführt.Was können wir von einer solchen Gesellschaft erwarten? Die Erwachsenen von morgen werden hauptsächlich die traumatisierten Kinder von heute sein, die gelernt haben, dass Misshandlungen normal sind, eine Gewalt, die sich ausbreitet und auch auf Menschen ausgeübt wird.

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Niemals wird über das Trauma der mitfühlenden Menschen berichtet, die diese Barbarei nicht akzeptieren können. Es werden Fakten verdreht, um der rumänischen Bevölkerung einzureden, dass streunende Hunde Menschen angreifen und wir sie vernichten müssen. Aber damit zerstören wir das Menschenrecht ein mitfühlendes Bewusstsein zu haben, das Recht gebildet und zivilisiert zu sein. Weil sie weder wissen noch in der Lage sind diese Situation zu bewältigen, sabotieren der Staat und die lokalen Behörden den Wert einer zivilisierten Gesellschaft, indem sie ohne Rücksicht auf Gefühle und Proteste, diejenigen misshandeln, quälen und töten, die uns seit Tausenden von Jahren am nächsten standen: Die Tiere.

Um Tiere von der Straße zu retten, wo sie von unverantwortlichen Menschen weggeworfen und der Vermehrung überlassen werden, haben Tierfreunde sie in ihre Heime geholt, in ihre kleinen Wohnungen, manchmal über ihre finanziellen und räumlichen Möglichkeiten hinaus. Es ist selbstverständlich, dass Menschen mit Respekt und Liebe zu Hunden, die durch die Ignoranz einiger Besitzer und durch das Desinteresse der Behörden zu Streunern wurden, das Töten nicht akzeptieren können. Das Töten der Hunde, die diese Menschen beschützen wollen, zerstört jegliche Hoffnung auf eine Gesellschaft, die auf Regeln der Zivilisation und des Anstand beruht. Die finanziellen Interessen der Behörden an diesen Tötungen, die keinen Respekt vor jeglichem Leben haben, können verhängnisvoll enden.

So verhängnisvoll wie für Avedis Ghazarian. Ein Mann mit überdurchschnittlicher Intelligenz und Weisheit. Ein Mann mit moralischen Prinzipien, dessen Herz am selben Tag aufgab, an dem er der Hoffnung beraut wurde, der Hoffnung für die Tiere, für die er seit Jahren kämpfte. Avedis Ghazarian wurde von einem kranken, hohlen und geistig verseuchten System getötet. Avedis ist einer von vielen, die dafür bekannt sind mit uns zusammen aktiv zu sein, einer von denen, die für dieselben Prinzipien leben. Doch das Leben vieler Menschen wurde durch die Tötungsaktionen der Hundefänger und jene, die sie beauftragen, beendet. Tausende von Menschen sind durch die täglichen Greueltaten auf den Straßen und in den Tötungslagern der rumänischen Gemeinden seelisch und moralisch zerstört und der Hoffnung beraubt worden. Millionen von Rumänen akzeptieren diese massenhaften Hundetötungen nicht.

Tragödien, über die KEINER spricht. Avedis, wir sind sicher, dass du auf dem Weg in die Welt, die jetzt die Deine sein wird, Deine sprachlosen Freunde treffen wirst, die genau wie Du dieser Welt entrissen wurden, die nun uns überlassen ist. Wir umarmen Dich und sie! Gehe Deinen Weg durchs Licht!Avedis Ghazarian wurde in Bukarest beigesetzt.

Carmen Arsene"

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