das Jahr 2023 neigt sich dem Ende – Zeit für uns, kurz inne zu halten und ein wenig zu reflektieren. Was hat uns das Jahr 2023 gebracht? War es ein gutes Jahr? Was unterscheidet eigentlich für uns Menschen ein gutes von einem schlechten Jahr – an was machen wir unsere Einschätzung fest…?Auf alle Fälle war das zu Ende gehende Jahr – wie alle anderen Jahre auch – ein Jahr mit vielen Höhen und Tiefen.
Für uns Tierschützer liegt Freud und Leid oft ganz eng beieinander. Freut man sich in einem Moment, dass man eine arme Seele retten konnte, bekommt man im nächsten Moment die Nachricht, dass es eine andere Fellnase nicht geschaftt hat, weil sie zu krank war und leider nichts mehr für sie getan werden konnte. Während man sich gerade darüber freut, dass wieder eine wunderbare Seele in ihr wohlverdientes Für-Immer-Zuhause vermittelt werden konnte, kommt fünf Minuten darauf der Anruf von Adoptanten eines Hundes, die mitteilen, dass dieser Hund leider doch nicht dort bleiben kann weil man es sich anders überlegt hat. Man steht dann da…wie vom Blitz getroffen zweifelt an sich selbst… hat man doch im Vorfeld ALLES gegeben bei der Vorkontrolle und den Gesprächen mit den potentiellen Adoptanten und war man sich doch so sicher, dass das perfekt passt! Hätte man es vorhersehen müssen? Nun heißt es, schnell einen neuen – passenden – Adoptanten oder eine geeignete Pflegestelle zu finden, auf der die Fellnase unterkommt und sich erst einmal wieder sammeln kann! Die Zweifal an uns, unsere Enttäuschung darüber dass das nicht geklappt hat, obwohl man es sich so sehr von Herzen für den Vierbeiner gewünscht hat, schlucken wir runter – das Wichtigste ist jetzt reagieren, denn es muss ja weitergehen…
Auch die administrativen Aufgaben, die unser Verein mit sich bringt, die Pflege unserer Homepage, die täglich von unserem Homepage-Team übernommen wird, unsere Admins, die sich darum kümmern dass die Homepage „läuft“ – sie alle investieren viel ihrer Freizeit weil sie daran glauben, dass wir gemeinsam viel für die armen Seelen bewegen können.
Das ist die eine Seite unserer täglichen Arbeit. Die andere Seite ist die eine Sorge – die uns allen permanent immer im Nacken sitzt: Darüber, ob wir fortlaufend genug Spenden bekommen, um unsere Arbeit überhaupt fortführen zu können. Nur wenn wir genügend finanzielle Mittel dafür zur Verfügung haben, ist es uns weiterhin möglich, das traurige Schicksal von Hunden, die auf der Straße leben ins Gute zu verändern!
Heuer ist uns z. B. die kleine Kokoni-Hündin „Kira“ noch präsent in Erinnerung, die einen Monat lang auf der Straße umher irrte – doch alle schauten weg. Unsere Tierschützerin Vorort nahm sie auf und wir posteten sie auf unserer Homepage als Notfall. Nur dadurch, dass Sie für Kira medizinische Versorgung gespendet haben, konnten wir ihr helfen! Ihr Alter wird auf mindestens acht bis zehn Jahre geschätzt.und sie war total verwahrlost und krank, brauchte dringendst medizinische Versorgung! Zuerst konnten wir sie vorübergehend bei einer Tierschützerin unterbringen, bis das kleine Wunder geschah und wir für die kleine Oma tatsächlich ein liebevolles Für-Immer-Zuhause finden konnten! Oder die sanfte Hündin Lydia die im Sommer 2015 zusammen mit ihren vier Geschwistern an einer stark befahrenen Straße ausgesetzt, wurde – neben einer Mülltüte, in der die tote Mama lag…wir alle waren so fassungslos, wie grausam Menschen sein können… nur durch Zufall Vorort von Foteini gefunden und in Sicherheit gebracht, andernfalls hätten sie auf keinen Fall überlebt. So sehr wir uns darüber freuten, dass wir diese armen Geschöpfe retten konnten, machte es uns mit der Zeit sehr traurig, dass diese tolle Hündin dann sieben Jahre lang im Shelter darauf wartete, endlich auch zu einer eigenen Familie ziehen zu dürfen. Anfang dieses Jahres geschah das Wunder, an das wohl Lydia selbst nur noch am wenigsten geglaubt hatte…sie durfte endlich zu ihrer eigenen Familie reisen – sieben Jahre nachdem man sie von der Straße geholt hatte, durfte sie Teil einer Familie werden und endlich erfahren wie wunderbar gut die liebevolle Fürsorge tut, die nur Familie geben kann! Aber auch diese Glücksgeschichte hätten wir niemals schreiben können, ohne Ihre finanzielle Unterstützung. Sieben Jahre lang konnte Lydia dadurch versorgt werden und musste nicht wieder auf die Straße zurückgesetzt werden, bis endlich das große Wunder geschah.
Dies sind zwei Glücksgeschichten, die wir Dank Ihrer Unterstützung schreiben durften und es waren noch viele weitere. Gleichzeitig sitzen aber auch sehr viele ältere Hunde in Sheltern Vorort – werden langsam älter, ihre Schnäuzchen grauer – und verlieren mit jedem Jahr immer mehr die Hoffnung darauf, auch endlich eines Tages in ein Für-Immer-Zuhause einziehen zu dürfen wo sie liebevoll versorgt wenigstens noch ein paar Jahre die Wärme einer Familie erleben dürfen.Um nur einige dieser Kandidaten zu nennen: Sissi, Carla, Kastro, Myrtia, Despo, Rebeka, Ivana, Odin, Fidel, Samira, Snoopy, Shiba u. v. m. Alle Vierbeiner haben nur deshalb einen Ort an dem sie sicher sind, weil Sie das mit Ihren Spenden ermöglichen. Ohne Sie müssten diese Hunde längst wieder ein trauriges Dasein auf der Straße fristen oder wären vermutlich schon gar nicht mehr am Leben, weil wir ohne SIE nichts tun könnten! Schon immer hat unser Verein sich auch und gerade explizit dieser Hunde angenommen, die definitiv um einiges schwerer vermittelbar sind als Welpen und Junghunde. Aber wir sind der Meinung, dass diese grauen Schnauzen es mindestens genauso verdient haben, ein liebevolles Zuhause zu finden. Und dass gerade sie soviel zu geben haben und ein Gewinn für die Adoptanten sind, die sich auf sie einlassen!
Wie Sie sicher alle wissen, war es für uns heuer finanziell einmal mehr wieder ein extrem schweres Jahr. Nur Ihnen – liebe Unterstützer – ist es zu verdanken, dass eine Schließung unseres Vereins gerade noch verhindert werden konnte! Sie haben uns mit Ihren großzügigen Spenden gezeigt, dass sie weiterhin an uns und unser Konzept glauben! Um den Unterhalt für so viele unzählige Hunden Monat für Monat zu finanzieren, sind wir darauf angewiesen, permanent genug Spenden zu erhalten.
Erfahrungsgemäß sind die Monate Januar und Februar für uns die Monate, in denen wir am meisten zu kämpfen haben, die auf uns lastenden Kosten aufzubringen, weil kaum Spenden eingehen. Die Entscheidung treffen zu müssen, einem Vierbeiner die aktuell notwendige OP nicht zu bezahlen, weil die Kasse leer ist und wir kaum das Geld aufbringen um die hungrigen Mägen unserer „Bestandshunde“ zu füllen, ist für unsere Vorstände eine Aufgabe, die ihnen immer wieder ihre Herzen bricht. Diese Entscheidungen werden mit dem Verstand getroffen und lassen ihre Herzen weinen.Uns ist klar, dass viele angesichts der aktuellen Lage noch mehr kämpfen müssen, nicht in finanzielle Not zu geraten. Und trotzdem bitten wir – im Namen unserer Schützlinge – darum, uns mit kleinen Spenden zu unterstützen, die zusammen ein Großes ergeben, damit wir im neuen Jahr weiterhin die versorgen können, die nichts haben und doch so viel geben können!
Ihr Stray-Team