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Stray

einsame Vierbeiner

Aller Anfang .... leichter gemacht

Liebe Hundeeltern, liebe Hundemama, lieber Hundepapa,

von großer Bedeutung für Ihr Zusammenleben mit dem neuen Familienmitglied sind die ersten Tage. Hier werden meist schon die Weichen gestellt, ob Vertrauen schneller oder langsamer wächst und sich alle wohl miteinander fühlen.

Unabhängig, ob Sie Ihr Hundekind am Flughafen oder einem anderen Übergabeort abholen - ganz wichtig ist es, dass Sie ein Halsband mitbringen, aus dem es sich keinesfalls entziehen kann.

Es gibt Hunde, deren Halsumfang größer ist als der ihres Kopfes.  Es ist gerade am Anfang besonders wichtig, ein Halsband zu nehmen, welches sich zuzieht. An einem sicheren Ort sollte dann in aller Ruhe und Gelassenheit ein gut - nein, ein perfekt sitzendes Geschirr angepasst werden.

Dies am Flughafen oder an der Autobahn auszuprobieren, ist eher gefährlich und sollte, wenn, nur zusätzllich zu dem schon gut und sicher sitzenden Halsband angelegt werden.

Überhaupt kann es - gerade bei einem ängstlichen Hund - angebracht sein, am Anfang mit Halsband und Geschirr behutsam und langsam, die im wahrsten Sinne des Wortes "neue Welt" zu erkunden.

Bevor man nicht ganz sicher sein kann, dass das Hundekind A) eine stabile Bindung zu der oder den Bezugspersonen hergestellt hat und B) sich nicht mehr vor Begegnungen mit Menschen, Hunden, Radfahrern, Joggern, Skatern etc. erschreckt, sollte man durchaus auch Halsband und Geschirr beibehalten, auch wenn es für harmlose Passanten danach aussehen mag, als ob sie Hannibal Lektor aus dem Hochsicherheitstrakt ausführen ....

Lieber ein paar Tage zusätzlicher Fürsorge, als ein vermisster oder überfahrener Hund.... !

Wenn Sie mit dem neuen Familienmitglied sein neues Heim betreten, haben Sie sicher schon ein Kissen, ein Körbchen oder einen Sessel vorgesehen und einen gemütlichen Platz vorbereitet.

Dieser Platz sollte sich in einer ruhigen Zimmerecke befinden, von wo aus der Hund das neue Geschehen in aller Ruhe beobachten kann. Keinesfalls sollte der Platz in einem Durchgangsbereich liegen oder "von hinten" begangen werden können.

Möglicherweise sucht Ihr Hund sich auch selbst einen ihm sicher erscheinenden Platz aus. Wenn auch Sie damit leben können und es nicht gerade Ihr Bett oder Ihr Lieblingssessel ist, sollten Sie seine Wahl akzeptieren.

Wenn Kinder zur Familie gehören, sollte schon vorher klar besprochen sein, dass - wann immer Ihr Hund sich auf seinen Platz zurück zieht - dies sein Reich ist, wo er auf keinen Fall gestört werden darf.

Wo sonst sollte ein Hundekind die Möglichkeit haben, "die Tür hinter sich zu schließen", wenn es vom Streicheln und Spielen genug hat.

Die ersten Tage sollten Ihnen (Ihrer Familie) und Ihrem Hund gehören.

Onkel, Tante, Anverwandte, Freunde und interessierte Nachbarn sollten noch für ein paar Tage vertröstet werden, egal, ob sie Sie einladen, oder sie selbst eingeladen werden möchten....

Erst einmal muss Ihr Hund "angekommen sein", sich vom Reisestress erholt haben und sich sicher fühlen, bevor er überall die Pfote reichen soll und von zig Augen neugierig betrachtet wird.

Dabei bitte immer bedenken, einem Hund niemals in die Augen zu starren, da er dies "in seiner Sprache" als Bedrohung empfindet, ebenso, wie man sich nicht von oben herab über ihn beugen oder von oben den Kopf "tätscheln" sollte.

Man sollte sich zu dem Hund hinunter beugen, ihn beim Blickkontakt "anzwinkern" und auch mal an ihm vorbei schauen und ihm die Hand zum Schnüffeln "reichen".

Gähnen Sie Ihren Hund dabei ruhig an, ja, sie brauchen nicht einmal die Hand vor den Mund zu halten.... fahren Sie mit der Zunge über Ihre Lippen... all das sind Signale, die Ihren Hund beruhigen und aus denen er entnehmen kann, dass Sie ihn nicht bedrohen.

Fremde Menschen sollten Ihren Hund überhaupt nicht einfach anfassen, sondern erst fragen, ob dies gewünscht ist und vom Hund auch toleriert wird.

Wenn Ihr Hund es sich in seinem Korb gemütlich gemacht hat, sollten Sie auch nicht versuchen, ihn durch "körperliche Anstrengung" (Ziehen, Rupfen, Stupsen) zu sich zu holen.

Hunde sind von Natur aus sehr sozial und suchen Nähe. Es ist deshalb wichtig, dass Sie Gelassenheit ausstrahlen und warten, bis der Wunsch des Hundes seine anfängliche Scheu besiegt.

Außerdem ist Ihr Hund ja auch neugierig. Gehen Sie also Ihren "normalen Täigkeiten" nach und "vergessen" Sie den neuen Mitbewohner.

Sollte der Hund warnen und Sie anknurren, wenn Sie sich in seiner Nähe befinden, ignorieren Sie ihn und entfernen Sie sich.

Nach einer Weile können Sie ihn - aus Entfernung - mit besonderen Leckereien locken... sehr beliebt: Käsewürfel. Leberwurst, gekochter Schinken.

Bitte, niemals rohes oder nicht durch gegartes Schweinefleisch  (Aujeszky Virus),  bittere Schokolade (hoch giftig für Hunde) und keine Weintrauben / Rosinen (Nierenversagen) füttern.

So, zurück zum (eigentlichen) Thema...

wenn Hundchen kommt, freuen Sie sich, streicheln ihn sanft und füttern ihn noch ein bißchen.

Dann zeigen Sie ihm erneut seinen Platz und legen dabei ein weiteres beliebtes "Genußmittel" (Käse / Wurst etc.)

auf das Hundebett. Erzählen sie ihrem Hund dabei ruhig, dass dies nun sein Platz ist.

Auch wenn Ihr Hund sehr ängstlich ist, verhalten Sie sich doch von Anfang an völlig normal und bedauern ihn auf gar keinen Fall. In Situationen, in denen er sich besonders fürchtet, sollten Sie absolut gelassen bleiben und in keinster Weise darauf eingehen. Versuchen Sie nicht, ihn zu trösten, ihm die Pfote zu halten, ihn zu streicheln oder gar zu bedauern, oder ihn in den Arm zu nehmen.

All dies ist absolut kontraproduktiv und verstärkt die Angst eines Hundes um so mehr, denn für ihn bedeutet das ganz klar:

Seine Angst ist begründet, denn sonst würde Frauchen oder Herrchen sich ja nicht so verhalten....

Wenn Sie Ihren Hund bei Gewitter trösten, wird er um so sicherer sein, daß gleich der Blitz bei ihm einschlägt.

Sprechen Sie viel und sanft mit Ihrem Hund. das schafft Vertrauen.

Anfangs ist es möglich, dass - auf Grund der Futterumstellung - der Stuhlgang nicht die von Ihnen gewünschte Form aufweist. Dann sollten Sie für einige Tage "Omas Hausrezept" zubereiten.

Es ist einfach herzustellen und gut für einige Tage im voraus zu kochen.

Achten Sie beim Kauf von fertigem Hundefutter darauf, daß in der Zutatenliste "Fleisch"an erster Stelle aufgeführt ist. Die Reihenfolge der Zutaten sagt aus, woraus das Futter vorrangig und nachrangig besteht.

Hunde sind keine Hühner... sie benötigen kein Getreide. Hunde benötigen in erster Linie Fleisch...

In der Natur frißt z.B. ein Wolf ein komplettes Tier und lediglich der Mageninhalt der Beute beinhaltet "Obst und Gemüse".

In guten Hundeforen kann man sich ausführlich informieren...

Und bitte, bevor Sie sich entscheiden, einen Hund zu adoptieren, spielen Sie in Gedanken alle Situationen durch, die eintreffen könnten und die Ihnen ganz und gar nicht gefallen würden...

Es kann sein, daß Ihr Hundekind rein gar nichts von dem Leben, wie sie es führen, kennengelernt hat....

vielleicht hat es bis zu seiner Ausreise nur in einer Außenanlage, weit entfernt von allen Geräuschen, zusammen mit anderen Hunden gelebt und wenig Kontakt zu Menschen gehabt.

Wenn es so ist, wird es möglicherweise sehr schreckhaft sein und vielleicht aus Furcht den einen oder anderen Radfahrer, Jogger, Fußgänger anbellen.

Auch die Geräusche in Ihrem Haus / Ihrer Wohnung werden ihm fremd sein.

Und es ist nicht gesagt, daß ein Hund, der in (s)einem Rudel harmonisch gelebt hat, sich auch mit einem neuen Rudel problemlos versteht.

Auch wir würden unsere Familie nicht einfach gegen eine andere eintauschen wollen....

Kurzum.... mit einem neuen vierbeinigen Familienmitglied können Probleme auf Sie zukommen, an die Sie jetzt nicht einmal denken (wollen).

Trotzdem müssen wir Sie jetzt - in Ihrer ersten Verliebtheit - bitten, sich auch das Gegenteil, von dem vorzustellen, was Sie  eigentlich in Ihrem Herzen mit der Adoption eines Hundekindes verbinden.

Sind Sie nicht schnell überfordert, wenn der Familienzuwachs sich so gar nicht mit dem vorhandenen Rudel verstehen will....

wenn der lang erwartete Hund alles andere möchte, als von irgend wem angefaßt zu werden, ja, wenn er sogar knurrt?

Verlieren Sie auch dann nicht den Mut, wenn Hunderunden Ihnen den Schweiß auf die Stirn, anstatt Entspannung pur, bringen?

Sind Sie bereit, mit dem Hund und vielleicht auch an sich, zu arbeiten, anstatt bei Schwierigkeiten die Flinte ins Korn zu werfen?

Wenn Sie sicher sind, auf alle Unwägbarkeiten mental vorbereitet zu sein und dann noch überzeugt sind, das Richtige zu tun, freuen wir uns auf Ihren Anruf.

Es ist uns ganz wichtig, an dieser Stelle noch einmal zu betonen, daß wir ein gemeinnützig tätiger Tierschutzverein sind, alle ehrenamtlich arbeiten und leider nicht zaubern können....

Wenn Sie also mit Ihrem neuen Familienzuwachs nicht zurecht kommen sollten, wird er trotzdem noch eine ganze Weile mit Ihnen leben müssen...

Natürlich ist es unser größtes Anliegen, daß Hund und Mensch zusammen glücklich sind. Aber da auch ein Hund eine eigene Persönlichkeit ist (und als solche respektiert werden sollte) und manchmal vielleicht gar nicht dem Bild Unschuldig entspricht, welches Sie sich von ihm gemacht haben, müssen wir an dieser Stelle ausdrücklich darauf hinweisen, daß wir Sie nicht von heute auf morgen wieder aus der Verantwortung entlassen können, sondern fest davon ausgehen, daß Sie alles daran setzen werden, gemeinsam alt zu werden (nur nicht so schnell Lächeln ).

Wir haben kein Hundehotel und wir haben keine allzeit bereiten Pflegestellen.

Wir werden unser Möglichstes tun, einen neuen Platz für unseren Schützling zu finden, aber das kann dauern und das sollten Sie vorher wissen!

Bevor Ihr Hundekind in Ihrem Körbchen liegt, bleibt ja auch noch etwas Zeit, sich im Vorfeld nach einem guten Hundetrainer umzuschauen und  sich in unserem "Bücherstübchen" über entsprechende "Fachlektüre" zu informieren.

Sollten Sie jedoch Zweifel haben (auch wenn sie noch so klein sind), ob Sie Ihren Hund bis ans Ende seiner Tage an Ihrer Seite behalten wollen, rufen Sie uns bitte nicht an! Wir sprechen hier nicht von Schicksalsschlägen, die das Leben oft drastisch verändern, sondern von Alltagssituationen, die immer wieder eintreten können.

Eine Wohnung kann gekündigt werden, ein Partner andere Wege gehen.... das sind keine Gründe, sich das "neue Leben" ohne seinen besten und treuesten Freund einrichten zu wollen. Wenn man sich nur Mühe bei der Suche gibt, findet man Wohnungen, in denen Hunde erlaubt sind und auch liebevolle Hundesitter lassen sich finden.

Bitte, lesen Sie deshalb unbedingt auch hier und hier.

Immer noch entschlossen und guter Dinge?

Sicher sind Sie dann genau der richtige Mensch für "Ihren" Hund,  bereit, mit ihm durch "dick und dünn" zu gehen und ihn nie im Stich zu lassen Lächeln.

 

 

 

Wir möchten Sie bitten, auch diesen Beitrag

"Sind Auslandshunde Problemhunde" von Sylvia Raßloff    www.tiere-verstehen.com

zu lesen.

 

 

 

 

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